Auf dem Bauerhof
In den vergangenen Wochen haben wir uns im Sachunterricht mit dem Thema Bauernhof beschäftigt. Wir haben gelernt, welche Arbeiten der Bauer erledigen muss und welche Tiere auf einem Bauernhof leben. Am Donnerstag war es dann soweit: Wir besuchten Bauer Jan auf seinem Bauernhof in Hahlen.
Von der Schule aus gingen wir zu Fuß los. Der Weg war ungefähr drei Kilometer lang – wie gut, dass wir einen Bollerwagen dabei hatten. Darin konnten wir Tüten und Jacken legen – nach einer halben Stunde auch die ersten Kinder, die schon schlapp waren oder sich aus Spaß ziehen lassen wollten. Hattest du danach Muskelkater, Latif?
Auf dem Bauernhof hatte Bauer Jan für uns ein Stroh-Sofa in einem kleinen Stall vorbereitet, hier konnten wir unsere Taschen lassen und auch frühstücken.
Sofort kam ein Hund angesprungen: Leyla. Bauer Jan erzählte, dass sie ein ganz lieber Familienhund ist. Im Handumdrehen eroberte sie die Herzen der Kinder und jeder wollte Leyla streicheln. Sie war wirklich sehr lieb!
Gleich neben dem kleinen Stall standen auch zwei Pferde: ein braun-rotes (solch ein Pferd nennt man Fuchs) und ein dunkelbraunes. Beide durften wir streicheln.
Danach führte Bauer Jan die Pferde auf die Weide.
Die Pferde freuten sich über ihre Freiheit auf der Weide und liefen weit von uns weg. Die wollten bestimmt ihre Ruhe haben.
Da jetzt die Pferdeställe leer waren, konnten sie ausgemistet werden, das heißt: das Stroh, auf dem die Pferde ihren Haufen (den nennt man Pferdeäpfel) gemacht haben, wird mit der Mistgabel auf eine Schubkarre geladen und auf den Misthaufen gebracht. Dann wird frisches Stroh ausgelegt
Hier konnten die Kinder schon ein bisschen üben, denn im Mai 2017 fahren wir auf Klassenfahrt in ein Ponyschloss, da kann man so fleißige Helfer sicher gut gebrauchen.
Anschließend zeigte uns Bauer Jan den Kuhstall. Puh – da hat es ganz schön nach Kuh gerochen!
Die Kühe werden in verschiedenen Ställen gehalten. In einem Stall stehen Kühe, die trächtig sind (also bald ein Kalb bekommen), in einem sind Rinder (das sind Kühe, die noch nie ein Kalb bekommen haben), dann gibt es noch die Kühe, die schon gekalbt haben und auch gemolken werden.
In kleinen Boxen stehen die Kälber. Das jüngste Kalb wurde vor zwei Tagen geboren – süß! Die Kleinen werden mit einer extra angerührten Milch gefüttert. Der Eimer hat einen Sauger, der an ein Euter erinnert. Das ist so ähnlich, wie wenn dein kleiner Bruder aus dem Fläschchen trinkt.
Wir durften einen Teil des Kuhstalls mit frischem Stroh auslegen, damit die Kühe es wieder gemütlich haben. Und – wer hätte es gedacht – natürlich entstand daraus eine Stroh-Schlacht. Das war lustig!
Sehr interessant war es an der Melkstation. Bei Jan auf dem Hof entscheiden die Kühe selbst, wann sie gemolken werden wollen. Dann gehen sie in den Melkstand. Die Melkmaschine steuert automatisch den Melkvorgang. Pascal wollte das Melken auch einmal mit der Hand probieren, das war gar nicht so leicht.
Jetzt war Frühstückszeit und Bauer Jan spendierte uns Kakao und Vanillemilch. Lecker!
Besonders schön war an der Pause, dass die Kinder sich frei auf dem Hof bewegen und spielen durften. So ein Kakao schmeckt doch am besten auf einem Traktor.
Über dem Stall machte Latif noch eine Entdeckung. Da oben stand ein Gabelstapler. Latif hatte auch gleich eine Bezeichnung für ihn: „“Das ist ein Hochstapler!““
Nach zwei Stunden wurde es Zeit, uns bei Bauer Jan zu bedanken und Abschied zu nehmen. Tatsächlich flossen sogar bei einigen Kindern Tränen, weil sie die Tiere nicht alleine lassen wollten.
Mit dem Bus fuhren wir zurück zur Schule. Vielen Dank an die Stadt Minden, die uns kostenlos einen Bus zu Verfügung stellte.
Das war ein toller Ausflug, auch wenn wir hinterher so müde waren, dass alle den Weg von der Bushaltestelle zur Schule im Bollerwagen gezogen werden wollten.
Am nächsten Tag in der Schule haben die Kinder ihre Eindrücke und Erlebnisse aufgeschrieben und gemalt: